Herford. Tim Bendig aus Herford ist erfolgreich im Supermoto, einem Motorradsport. Im Team „Bergos“ aus Bielefeld-Jöllenbeck wurde er in den vergangenen Jahren zweimal Vize-Weltmeister. An diesem Wochenende (18./19. April) startet er in die Saison 2015 mit einer neuen Maschine. Sie ist frisch „eingestürzt“, wie man in Fachkreisen sagt.
Von erlittenen Knochenbrüchen und kleineren Unfällen lässt sich Tim Bendig allerdings nicht entmutigen, sie gehören zum Geschäft – oder besser gesagt zum Hobby. Bendig fährt in der Pokalklasse des Supermoto. Damit betreibt er den Sport semiprofessionell, in der Liga zwischen Amateuren und Berufsfahrern. Er gehört zum Jöllenbecker Team „Bergos“.
Supermoto
Supermoto ist eine Mischung aus Straßen- und Crossrennen für Motorräder.
Das Gelände ist gespickt mit Erdhügeln und Sprüngen, bei denen sich die Fahrer zuweilen schon mal so richtig lang legen können.
Tim Bendig wird bei den Rennen von seinem Kumpel André Niewöhner unterstützt.
In den Jahren 2010 und 2012 gelang der Mannschaft die Vizeweltmeisterschaft auf der Langstrecke. Dabei gehen die Fahrer zwölf Stunden auf einen Asphaltrundkurs. Jeweils einer geht auf die Strecke, bis er vom Nächsten abgelöst wird. Die Langstrecke ist eine gesonderte Disziplin im Supermoto.
Das eigentliche Herz des Sports besteht aus Rennen, die zu 70 Prozent auf Straßenbelag und zu 30 Prozent im Gelände ausgetragen werden. Meistens auf Kartrennbahnen mit angrenzender Gras- und Lehmpiste. Tim Bendig kommt ursprünglich vom Straßenfahren. Das ist neben der Passion für Rennfahren allgemein ein wichtiger Grund dafür, dass er seinen Sport mit viel Herzblut betreibt. „Für einen ursprünglichen Straßenfahrer ist das Gelände stets eine Herausforderung. Ich kann da noch eine Menge lernen und verbessern. Daran immer ein bisschen zu arbeiten, macht mir einfach eine Menge Spaß.“
Die Rennen im Supermoto werden nach seinen Worten im Gelände gewonnen. Da zeigt sich das Geschick der Fahrer auf unwägbarer Strecke und bei Sprüngen. Maschine und Pilot werden dann schon mal gut und gerne 15 Meter weit durch die Luft katapultiert.
Bendig geht in die Saison 2015 mit einer neuen Maschine, einem „Sportgerät“ wie er sagt. Denn die Husqvarna FS 450 mit 60 PS bekommt im Originalzustand keine Straßenzulassung. Sie ist nur für Wettkämpfe konstruiert. Die Regularien im Motorsport sind in vielerlei Hinsicht streng. Sie dienen allerdings der Sicherheit der Fahrer. Sämtliche Schutzhelme von Wettkampfteilnehmern werden vor jedem Rennen auf Macken geprüft.
Ein Kratzer könnte bedeuten, dass der Helm schon einmal auf den Boden gefallen ist und möglicherweise seine Dämpfungs- und somit Schutzeigenschaft verloren hat. Damit kommt niemand an den Start.
Tim Bendig ist für den Saisonstart am 18./19. April in Harsewinkel gut vorbereitet. Er war zum Training zwei Wochen lang im spanischen Aragon. In Deutschland ist es für ihn nicht immer ganz einfach, Beruf und Training zu koordinieren. Es gibt in der Umgebung keine geeigneten Strecken, und so muss er zum Training oft weit fahren.
Die Supermoto-Serie 2015 geht von Mitte April bis Ende September. Jeden Monat stehen ein Rennen, manchmal zwei auf dem Programm. Mit seinem neuen Motorrad ist Bendig bestens vertraut: „Ich denke ich kann im guten Mittelfeld dabei sein. Die Maschine ist wirklich toll! Und eingestürzt ist sie übrigens auch schon. Es ist aber alles glimpflich abgegangen“, sagt Tim Bendig mit einem Lächeln.
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